Das bekannte Szenario: Ein Top-Performer bittet um eine Gehaltserhöhung. Der Arbeitgeber lehnt ab. Der Mitarbeiter geht. Was folgt, ist selten günstiger: Vakanz, Recruiting, höheres Einstiegsgehalt für die Nachfolge, Monate der Einarbeitung – und zwischendurch sinkende Produktivität.
Genau das sehen wir im Fußball. Bayern einigte sich mit Leroy Sané nicht auf ein neues Gehalt und ließ ihn ablösefrei ziehen. Kurz darauf kam Luis Díaz – rund 75 Mio. € Ablöse plus etwa 14 Mio. € Jahresgehalt.
Laut den Zahlen liefert Díaz zunächst weniger als Sané, wirtschaftlich stiegen die Gesamtkosten deutlich. Sparen an der falschen Stelle – bezahlt mit Geld und Leistung.
Blick auf die Kette der Folgekosten im Unternehmen:
• Stelle unbesetzt → Output sinkt, Projekte verzögern sich
• Recruiting, Onboarding, Einarbeitung → Zeit- und Produktivitätsverluste
Übertragen heißt das: Mitarbeiterbindung ist eine Investition mit Rendite. Wer Leistungsträger hält, spart Wechselkosten, schützt Wissen, stabilisiert die Kultur und vermeidet Produktivitätslöcher. Eine marktgerechte Anpassung, Entwicklungsperspektiven und echte Wertschätzung kosten – aber fast immer weniger als Ersatzbeschaffung.
Die eigentliche Frage lautet nicht: Können wir uns die Erhöhung leisten?
Sondern: Können wir uns den Abgang leisten?
Wer den Wettbewerb um Talente gewinnen will, denkt Vergütung, Entwicklung und Bindung als Strategie – nicht als kurzfristigen Kostenblock.
Personalpolitik auf dem Prüfstand – Mitarbeiterbindung zahlt sich aus | KKSC
Kivanc Karakoc // September 22
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