Einmallieferant clever auswählen:
So findest du den richtigen Partner für kurzfristige Bedarfe

Kivanc Karakoc | Sourcing & Consulting

Joshua Weißenberger
Consultant & Interim Manager Sustainability
& Purchasing

Ein Einmallieferant klingt zunächst nach einer schnellen, einmaligen Bestellung ohne große Bedeutung für den strategischen Einkauf. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass ein einzelner Einmallieferant entscheidend über den Erfolg oder Misserfolg eines Projekts bestimmen kann.

Ob Verpackungen für eine Sonderaktion, Komponenten für eine kurzfristige Umrüstung oder Materialien für ein Event benötigt werden – wenn die Zeit drängt, muss jeder Handgriff sitzen. Wer in dieser Situation unkoordiniert handelt, riskiert Verzögerungen, Zusatzkosten oder Qualitätsprobleme.

Gerade Unternehmen, die regelmäßig mit Sonderbedarfen oder Projektaufträgen arbeiten, wissen: Die Auswahl des richtigen Einmallieferanten ist alles andere als trivial. Von Qualität über Lieferzeiten bis hin zur Preisgestaltung, wer hier unkoordiniert handelt, riskiert hohe Kosten, Engpässe oder Qualitätsprobleme.

In diesem Beitrag erfährst du, worauf es bei der Auswahl eines Einmallieferanten wirklich ankommt, welche Kriterien du beachten solltest und wie ein Praxisbeispiel aus der Industrie zeigt, dass auch einmalige Lieferantenbeziehungen professionell gemanagt werden sollten.

Kivanc Karakoc | Sourcing & Consulting

Was ist ein Einmallieferant?

Ein Einmallieferant ist ein Anbieter, der für einen klar abgegrenzten, einmaligen Auftrag beauftragt wird. Es bestehen keine langfristigen Rahmenverträge oder regelmäßigen Lieferungen.

Typische Einsatzbereiche sind zum Beispiel:

  • kurzfristige Event- und Messeausstattungen wie Displays, Giveaways oder Technik

  • Sonderanfertigungen oder Prototypen

  • temporäre Umrüstungen in der Produktion

  • einmalige Marketingaktionen oder Kampagnenmaterialien

  • Spezialdienstleistungen außerhalb des Tagesgeschäfts

    Gerade weil solche Bedarfe selten planbar sind, greifen Unternehmen oft auf neue oder unbekannte Lieferanten zurück. Das bietet Chancen, birgt aber auch Risiken. Ohne erprobte Prozesse und Vergleichswerte ist die Gefahr groß, an den falschen Partner zu geraten. Ein strukturiertes Vorgehen ist daher unerlässlich, selbst wenn es sich nur um einen einmaligen Auftrag handelt.

Warum die Wahl des richtigen Einmallieferanten so wichtig ist

Auch wenn es sich nur um einen kurzfristigen Auftrag handelt, kann die Zusammenarbeit mit einem Einmallieferanten enorme Auswirkungen auf Kosten, Qualität und Termintreue haben.

Sie beeinflusst unter anderem:

  • Kosten und Budgettreue: Expresszuschläge oder Nacharbeiten können Budgets schnell sprengen

  • Qualität: Einmalige Produkte oder Sonderanfertigungen müssen denselben Qualitätsstandards entsprechen wie Serienlieferungen

  • Prozesssicherheit: Besonders bei engen Zeitplänen, etwa für Messen oder Produkteinführungen, darf kein Tag verloren gehen

  • Nachhaltigkeit: Auch Einmallieferanten können durch Materialwahl, Verpackung und Logistik einen Beitrag zur Umweltbilanz leisten

Wer sich bei der Auswahl nur vom niedrigsten Preis leiten lässt, riskiert am Ende doppelte Kosten durch Reklamationen, Nachbesserungen oder Terminverzögerungen.

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Drei Erfolgsfaktoren bei der Auswahl eines Einmallieferanten

1. Klare Bedarfsermittlung

Bevor du Angebote einholst, sollte dein Bedarf genau definiert sein. Welche Menge, Qualität und Spezifikationen werden benötigt? Gibt es gesetzliche, technische oder kundenseitige Anforderungen? Welche Lieferzeit ist zwingend erforderlich und wo gibt es Puffer?Je klarer die Leistungsbeschreibung formuliert ist, desto geringer ist das Risiko von Missverständnissen oder Fehllieferungen.

2. Vergleichbare Angebote einholen

Viele Unternehmen holen aus Zeitdruck nur ein oder zwei Angebote ein. Doch selbst bei Eilprojekten lohnt sich ein kleiner Wettbewerb. Standardisierte Anfrageformulare helfen, Angebote objektiv miteinander zu vergleichen. Plattformen wie „Wer liefert was“ oder „Europages“ bieten einen schnellen Überblick über potenzielle Anbieter.

3. Qualität und Zuverlässigkeit prüfen

Auch wenn keine langjährige Lieferbeziehung besteht, lässt sich die Zuverlässigkeit eines Einmallieferanten einschätzen. Prüfe Zertifikate, Referenzen und Kundenbewertungen. Ein kurzes Gespräch hilft, Flexibilität und Servicebereitschaft einzuschätzen.
Bei kritischen Projekten kann sich ein kleiner Testauftrag lohnen, um Qualität und Zusammenarbeit vorab zu bewerten.

Praxisbeispiel: Einmallieferant im Maschinenbau

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Ein Maschinenbauunternehmen musste innerhalb von sechs Wochen eine Produktionslinie auf ein neues Produkt umstellen. Neben der technischen Umrüstung wurden kurzfristig Sonderkomponenten, Halterungen und Verpackungslösungen benötigt, die außerhalb des regulären Lieferantennetzwerks lagen.

Der Einkauf setzte einen strukturierten Prozess auf:

Bedarfsanalyse: Gemeinsam mit Technik und Qualitätssicherung wurde ein detailliertes Anforderungsprofil erstellt, inklusive Materialvorgaben, Sicherheitsstandards und Lieferterminen.

Marktrecherche: Über Online-Plattformen und Branchenverbände wurden geeignete Einmallieferanten identifiziert.

Angebotsvergleich: Fünf Anbieter gaben Angebote ab. Neben dem Preis spielten Liefergarantie, Materialverfügbarkeit und Flexibilität eine entscheidende Rolle.

Vertragsgestaltung: Für den einmaligen Auftrag wurde ein kompakter, rechtssicherer Kurzvertrag erstellt, der klare Regelungen zu Qualität, Terminen und Haftung enthielt.

Umsetzung und Auswertung: Der ausgewählte Lieferant lieferte alle Komponenten pünktlich und in der geforderten Qualität. Nach Abschluss des Projekts wurde der gesamte Prozess dokumentiert, um bei künftigen Sonderbedarfen schneller reagieren zu können.

Das Ergebnis:

  • 17 Prozent Kosteneinsparung durch Angebotsvergleich

  • 100 Prozent termingerechte Lieferung

  • Deutlich weniger Abstimmungsaufwand durch klare Kommunikation

Das Unternehmen führte anschließend eine interne Datenbank mit bewährten Einmallieferanten ein, um ähnliche Projekte künftig effizienter abwickeln zu können.

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Warum dieses Modell auch für dich sinnvoll sein kann

Gerade wenn du regelmäßig mit vielfältigen Anforderungen, unterschiedlichen Warengruppen und dezentralen Bedarfsmeldungen arbeitest, bringt dir ein strukturierter SAP-Einkauf klare Vorteile:

  • Du kombinierst Effizienz mit Kontrolle

  • Du bleibst vollständig SAP-konform

  • Du entlastest dein Einkaufsteam durch klare Strukturen und automatisierte Prozesse

Viele Unternehmen setzen diese Art der strukturierten SAP-Nutzung nicht nur im operativen Einkauf, sondern auch in Bereichen wie Rahmenvertragsmanagement, Lieferantenbewertung oder automatisierter Disposition ein.

Tipps zur Umsetzung | KKSC

Vier Tipps für deinen nächsten Einmallieferanten

  1. Plane trotz Eile genügend Zeit für die Auswahl ein.
    Auch wenn der Bedarf kurzfristig ist, lohnt sich eine strukturierte Suche. Eine überstürzte Entscheidung führt häufig zu Problemen, die sich später schwer korrigieren lassen. Plane ein kurzes, aber gezieltes Auswahlverfahren mit klaren Kriterien.

  1. Bewerte nicht nur den Preis, sondern auch Zuverlässigkeit, Kommunikation und Service.
    Ein niedriger Preis ist nur dann sinnvoll, wenn der Lieferant auch hält, was er verspricht. Beobachte, wie reaktionsschnell und transparent er im Angebot und in der Abstimmung ist. Eine gute Kommunikation ist gerade bei zeitkritischen Projekten ein entscheidender Erfolgsfaktor.

  2. Dokumentiere deine Erfahrungen für zukünftige Projekte.
    Halte nach Abschluss jedes Projekts fest, wie die Zusammenarbeit gelaufen ist. Diese Erfahrungswerte sind Gold wert, wenn du beim nächsten Sonderbedarf schnell handeln musst. Eine einfache Lieferantenübersicht hilft, bewährte Partner sofort wiederzufinden.

  1. Nutze externe Unterstützung, wenn nötig.
    Wenn Zeit oder Marktkenntnis fehlen, kann ein externer Einkaufsspezialist oder eine Plattform für Lieferantenrecherche enorm helfen. Sie bringen Markttransparenz, Erfahrung und Kontakte ein, die dir in kritischen Phasen wertvolle Zeit ersparen.

Kivanc Karakoc | Sourcing & Consulting

Hier kommt KKSC ins Spiel:

  • Mit unserer Leistung „Einmalbedarfe“ unterstützen wir Unternehmen genau in solchen Situationen – schnell, strukturiert und mit geprüften Partnern.
  • Wir übernehmen die Bedarfsanalyse, Marktrecherche und Lieferantenauswahl, um kurzfristige Projekte effizient und risikoarm umzusetzen.
  • So sparst du Zeit, sicherst Qualität und kannst dich voll auf dein Kerngeschäft konzentrieren, während wir die passende Lösung für deinen Einmalbedarf liefern.
Fazit Indirekter Einkauf

Fazit: Einmallieferant – klein gedacht, groß im Effekt

Ein Einmallieferant ist weit mehr als eine Notlösung für spontane Bedarfe. Wer ihn gezielt auswählt, kann Kosten senken, Projekte absichern und sogar die Nachhaltigkeit stärken.Auch wenn die Zusammenarbeit nur einmalig ist, lohnt sich der professionelle Blick auf Qualität, Prozesse und Risiken. In Zeiten instabiler Lieferketten und steigender Kosten ist ein strukturierter Umgang mit Einmallieferanten ein echter Wettbewerbsvorteil.

Kurz gesagt:

Wer seinen Einmallieferanten mit derselben Sorgfalt auswählt wie einen strategischen Partner  oder sich dabei von einem erfahrenen Partner wie KKSC unterstützen lässt, verwandelt spontane Anforderungen in planbare Erfolge.